Schamanische Atemvibrationen
Klassik, Blues, Minimal, Rock & Roll und Techno
Line-up:
Sören Birke – Maultrommel, Mundharmonika, Duduk, Perc, Shruti Box
Gerd Conradt – Maultrommel, Perc., Voc.
Olaf Garbow – Maultrommel, Perc., Flöte, Voc.
& Gäste
Die drei Virtuosen atmen – laut, leise, rhythmisch, chorisch – Atemvibrationen als Dialog.
Mit ihren Maultrommeln improvisieren sie „frei Schnauze“ und erzeugen einen elektronisch vibrierenden, rhythmisch faszinierenden Klangkosmos durch das Khomusspiel jakutischer Schamanen, Mundharmonika, Duduk, Shruti-Box. Ober- und Untertongesang vervollständigen das Programm. Das aus Metall oder Holz gefertigte Oberton-Instrument mit der 4000 Jahre alten Musiktradition, hat die erstaunliche Wirkung, Kosmos und Sein zu verbinden. Der Körper als Resonanzraum, die Atemsäule, die die Vibrationen der geschlagenen Instrumentenzunge verstärkt – das ist eine Dimension, die bis ins Universum geht.
Mit ihren ausgefeilten Spieltechniken erzeugen sie vibrierende Töne, die beruhigen und Spannungen lösen, die den Atemfluss regulieren, deren hypnotische Wirkung harmonische Bilder entstehen und trübe Gedanken hinwegschweben lässt. Der „magnetische Zauber“, das „explosive Feuer“ der Musik von Sören, Gerd & Olaf ist geprägt von ihrer tiefen Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt Berlin.
1998 gründeten Gerd Conradt & Sören Birke das Duo „preussischblau“ und spielten beim „Zungenschlag-Festival“. 2009 mit MNO beim 6. internationalen Maultrommelfestival in Ungarn mit Sören Birke, Gerd Conradt, Lutz Glandien. 2011 Konzert mit beim 7. Internationalen Maultrommelfestival in Republik Jakutien, dem Land mit dem kältesten Punkt der Erde (-70°). Viele weitere Konzerte bei internationale Maultrommel-Festivals folgten.
2022 produzierten sie das 9. Internationale Maultrommel Jews Harp Festival & Kongress in Berlin.Video-Clip
CD’s:
„preussisch blau“, 1998, Sören Birke, Gerd Conradt
„spiridon shishigin meets preussisch blau“, 2006, Spiridon Shishigin, Sören Birke, Gerd Conradt
“MNO: Aus der Mitte des Alphabets”, 2007, Sören Birke, Gerd Conradt, Lutz Glandien
Die Musiker:
Gerd Conrad
Als kleiner Junge lernte der bekannte Filmemacher & Autor (geboren 1941) bei Hirten die Maultrommel kennen. Der Beginn einer Fasznation, die ihn nie wieder loslässt und ihn rund um die Welt führt. 1986 trat das kleine unscheinbare Instrument wieder in sein Leben, da sein Oberton-Gesangslehrer Sangit Waldner auch Maultrommel spielte und lernte das „Zirkular-Atmen“ für das Didjeridoo. 1996 luden Musiker:innen aus Tuwa ihn ein, einen Film beim Musikfestival im Süden Sibiriens zu drehen. Der Film „Dyngyldai“ lief im folgenden Jahr auf der Berlinale Filmfestival, wozu auch Spiridon Schischigin, der berühmteste Maultrommelspieler der Welt, kam und schenkte ihm eine Khomus, eine jakutische Maultrommel.
Die neue Leidenschaft ließ Gerd Conradt nicht mehr los. Die jakutische Maultrommel wurde seine ständige Begleitung. Manchmal ist er mit einem ganzen Koffer voll Maultrommeln unterwegs.
1999 gründete er den ersten Berliner Maultrommelstammtisch. Er kann einfach nicht aufhören. „Das macht süchtig, dieses ständige tiefe Ein- und Ausatmen: Nach zehn Minuten hast du so viel Sauerstoff im Blut, da bist du high!“
2000 Film „Wodka, Maultrommeln und Schamanen: Der Klang Sibiriens“. 2008 war er Maultrommel-Solist „Stahl und Musik“ in Neue Elbland Philharmonie Riesa, Dirigent Christian Voss. Komposition Karsten Gundermann. Ein unbeschreibliches Erlebnis: mit der vielfältigen Kraft des Orchesters im Rücken, dem lauschenden, neugierig staunenden Publikum vor ihm, führte er mit Trommel, Stimme und Maultrommel die verschiedenen Stimmungen zusammen.
Sören Birke
Der Musiker, Kultur- und Theaterwissenschaftler, Kulturmanager und geschäftsführender Gesellschafter der Consense Gesellschaft zur Förderung von Kultur mbH in der Kulturbrauerei Berlin begann 1982 autodidaktisch als Blues-Mundharmonikaspieler, erlernte Violoncello, Maultrommel, die indische Shrutibox und das armenische Nationalinstrument Duduk, das aus dem Holz des Aprikosenbaums gefertigt ist.
Seit 1983 tourt er in Deutschland, USA, Australien, Polen und Armenien auf maßgeblichen Festivals mit namhaften Musiker:innen wie Gerd Conradt, Spiridon Schischigin, Dirk Michaelis, den 17 Hippies, Magda Piskorczy, Hu-Lu-Si, Lutz Glandien und Robin Hemingway.
Er veröffentlichte Bücher und CDs und ist Mit-Initiator der Kampagne Musik 2020 Berlin und des Musicboard Berlin.
„Gerd und ich sind neugierige Menschen die sich immer wieder Fragen, was kann man besser machen im und für den Alltag. Wir schaffen Ereignisse in denen Fragen zu Inspirationen für uns selbst und andere verwandelt werden und machen gemeinsam Musik.
Olaf Garbow
Der 1966 geborene Musiker & Musiktherapeut bekam in der Blindenschule in der 1. Klasse eine Maultrommel geschenkt, dann ein Klavier und in den 80er Jahren zur Theatergruppe in Hamburg.
Er begleitet musikalisch Gedichte, Märchen, Theaterstücke. spielt die Maultrommel aus Yakuzien, die indische Rahmentrommel, den Gong, verschiedene Flöten, die Guitalele mit sechs Seiten, selbstgemachte Musik-Instrumente und pfeift dazu.
Er ist auch Masseur und interessiert sich für die Zusammenhänge zwischen Musik und Massage. Musikmachen und Massieren fühlt sich sehr ähnlich an. Wenn man beim Musizieren improvisiert, dann spürt man das sehr viel mehr, als wenn man nach Noten spielt. Beim gemeinsamen Musizieren nähert man sich an oder es kommt zu gegenseitigen Widerständen, mit denen man klarkommen muss.
Zusammen mit Gerd Conradt u.a. veranstaltete er am „Tag des weißen Stockes: Blind in Steglitz. Mit Stöcken sehen“, machte Veranstaltungen mit Blindenhilfswerk Berlin, ABSV – Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin & Handiclapped-Kultur Barrierefrei e.V., Exploratorium-Berlin, Legislatives Theater Berlin, LINGULINO Kindertheater und Protagonist beim Film „FACE_It!“ von Gerd Conradt.
Er ist auch Mitglied der Berliner Bands „Lebensgeister“, „Lyrik & Laute“, „Duo Shtetldik“ mit Sibyll Plappert (Jiddische u.a. Lieder), „Stromlosplus“ (Folk zum Tanz).
4 CDs sind mit ihm erschienen bei UniSono Records, das Buch & CD mit Anni Kaufhold: „Die bestialischen Verse“, u.v.a.